31.05.22

Guten Morgen
 

In meinem Leben bin ich sicher schon neun Mal umgezogen. Und das ohne dass ich Auto fahren kann. Ich danke an dieser Stelle meinen lieben autofahrenden Freund*innen, die mich mit meinen tausend Sachen von einem zu Hause ins nächste transportiert haben. Und wenn der Umzug noch so last minute angesetzt wurde. Das ging auch dank Car Sharing. In meinem Freund*innenkreis besitzt nämlich kaum jemand noch ein Auto. Warum auch? Wenn eins gebraucht wird, ist es meist schnell zu Stelle. 
Der Kanton Basel-Stadt hat nun angekündigt, mit dem Car-Sharing Anbieter Mobility zusammenzuspannen und bietet viermonatige Test-Abos für Basler*innen an. Die Test-Abos sind gratis, an Kosten fällt nur die Nutzung an. Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement hofft, den Menschen so Car-Sharing schmackhafter zu machen. Hintergrund der Aktion ist, der Erreichung der Klima- und Mobilitätsziele einen Schritt näher zu kommen. Das Angebot dauert bis Mai 2023, schreibt die bz. 

In Basel stehen über 110 Mobility-Fahrzeuge.  Ab dem 7. Juni wird das Freefloating-Angebot jedoch eingestellt. Also diejenigen Autos, die auf allen öffentlichen Parkplätzen abgestellt werden können. In Zukunft wolle Basel nur noch stationäre Sharing-Autos anbieten. 

Warum das so ist, hat meine Kollegin Valerie Zaslawski augeschrieben. Einerseits fehle es an öffentlichen Parkplätzen für die Freefloating-Autos. Ein weiterer Grund sei jedoch, dass das Konzept laut Mobilitätsforscher*innen nicht unbedingt umweltfreundlich sei. 

Hier geht's zu Valeries Artikel: 
Sharing ist – nicht immer auch – Caring
SBB will Peter-Merian-Brücke sanieren: 

Für 8 Millionen Franken will die SBB die Peter-Merian-Brücke am Bahnhof sanieren. Damit verlängere man die Lebensdauer der Brücke um 25 bis 30 Jahre. Im Vorfeld zu reden gegeben hatte die Verbesserung des Veloverkehrs auf der Brücke. Die IG Velo und die Planungsgruppe Gundeldingen hatten Einsprache gegen das Bauvorhaben eingelegt und einen breiten Velokorridor und eine grosse Kreuzung für die Veloroute vom Bahnhofplatz her gefordert. Inzwischen wurde die Einsprache zurückgezogen. 

Der Kanton hat eingewilligt, sich mit bis zur 1 Million Franken bei der Verbesserung des Veloverkehrs auf der Peter-Merian-Brücke zu beteiligen. Das, nachdem die SBB die Forderung nach besseren Velorouten abgelehnt hatte. Sie sehen sich ohne Bundesauftrag nicht dafür verantwortlich, schreibt die bz.
Musicalbad: 👍 oder 👎?

Viele Basler*innen wünschen es sich schon lange: Ein neues Hallenbad in der Stadt. Die Basler Regierung verkündete am 26. April, dass dieser Wunsch nun ein gutes Stück näher rückt. Es allen recht machen, das kann der Regierungsrat trotzdem nicht. Das 50-Meter-Hallenbad kommt mit einer Bedingung: Um Platz dafür zu schaffen, muss das Musicaltheater weichen. Auf Ende 2024 hat der Kanton den Vertrag mit dem Musicaltheater aufgelöst. Doch es gibt Gegenwind. Gleich zwei Grossräte haben deswegen Interpellationen eingereicht, Johannes Sieber von der GLP und Christoph Hochuli von der EVP, und die FDP Basel-Stadt hat eine Petition «Für den Erhalt des Musical Theater Basel» lanciert.

Aber auch die Gastro-Branche reagiert eher verhalten auf die Hallenbad-Pläne.  

«Wir sind ganz klar für den Erhalt des Musical Theaters», sagt Raphael Wyniger, Präsident von Hotellerie-Suisse Basel und Region. «Es bringt eindeutig Frequenzen fürs Gewerbe und generiert eine spürbare Wertschöpfung in den Hotels und den Beizen. Gerade für die Restaurants um den Messeplatz ist das Publikum wichtig, das durch die Produktionen im Musical Theater angezogen wird.»

Er fordert, dass ein neuer Standort für die Schwimmhalle gefunden wird. 

Wie klingt es bei den Gastro-Betreiber*innen rund um das Musicaltheater? 

Meine Kollegin Michelle Isler hat mit ihnen gesprochen. 

Alessandra Ribeiro-Manzi von der Pizzeria Angolo Italiano bestätigt Wynigers Bedenken. Auch für sie sei das Musical Theater sehr wichtig. «Nehmen wir an, eine Vorstellung beginnt um 20 Uhr, dann kann es sein, dass wir das Restaurant innert 20 Minuten voll haben mit Gästen, die von auswärts kommen und uns zum Beispiel über Rezensionen finden.» 

Den ganzen Artikel liest du hier: 
 
Hotelier: «Wir sind für den Erhalt des Musical Theaters»
Basler*in des Tages ist der Partbred-Araber-Schimmel Jovan, weil ...

... er laut der Baselbieter Polizei gestohlen wurde. Seit Freitag wird der Schimmel vermisst. Jovan, der schon 26 Jahre alt ist, gehört einer Diegterin und hätte seinen Ruhestand auf dem Wasserfallen-Hof in Waldenburg verbringen sollen. Nun fehlt von ihm jede Spur. Pächter Heinz Räuftlin und die Baselbieter Polizei sind nun auf der Suche nach Augenzeugen, die etwas über Jovans Verschwinden mitbekommen haben. «Gesucht sind Personen, die im Umgelände des Hofes Hinterer Wasserfallen einen Pferdetransporter gesehen oder festgestellt haben, dass auf einer anderen Weide ein neues weisses Pferd steht», schreibt die BaZ.

Nützliche Hinweise können bei der  Einsatzleitzentrale der Polizei Basel-Landschaft unter der Telefonnummer 061 553 30 68 deponiert werden. 
Und nochmals Verkehr:

Flächendeckend Tempo 30 in Basel? Wie klingt das für dich? Für viele Basler*innen ist es nicht so die Knülleridee. Das ergab eine Studie, die die Wirtschafts- und Verkehrsverbände der Region Basel in Auftrag gegeben hatte, nachdem der Grosse Rat ein solches Vorhaben im Februar dieses Jahres angekündigt hatte. 68 Prozent der Befragten sagten, dass sie sich «gegen» oder «eher gegen» eine Entschleunigung auf Hauptstrassen aussprechen, wie die bz berichtet.  An der Umfrage teilgenommen hatten 208 Personen in Basel-Stadt und 248 in Baselland.

Dafür sprach sich die Mehrheit der Befragten für Tempo 30 in Quartieren aus. 

Auf den Hauptstrassen würde eine solche Tempolimite hingegen ökonomische Nachteile bringen, ist sich Sebastian Deininger, Leiter für Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt der Handelskammer beider Basel sicher: 

«Es entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden für die Gesellschaft und die Unternehmen, der in ein Verhältnis zum Nutzen von Tempo 30 gesetzt werden muss». 

Wirtschafts- und Verkehrverbände haben darum auch eine Petition eingereicht, um die Umsetzung von flächendeckendem Tempo 30 in Basel zu verhindern. 

Mehr Sicherheit und weniger Verkehrslärm erhoffen sich hingegen die Befürworter*innen.  

Der Grosse Rat wird über den Vorstoss von GAB-Politiker zu Tempo 30 noch vor den Sommerferien debattieren. 
Die Kurz-News:
  • Verfahren gegen Prostituierte: Heute entscheidet das Baselbieter Strafgericht, ob zwei Prostituierte der Erpressung schuldig sind. Ihnen wird vorgeworfen, ihren 76-jährigen Freier um 60'000 Franken erpresst zu haben. Die beiden Frauen sind 23 und 26 Jahre alt und kommen aus Bulgarien. Die Staatsanwaltschaft fordert bedingte Haftstrafen und Landesverweise für die Beschuldigten, schreibt die bz. 
     
  • Dauerbrenner Demos: In der gestrigen Talk-Sendung auf Telebasel drehte sich die Debatte um das Dauerbrenner-Thema Demonstrationen. Zu Gast waren Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann, Staats- Und Verwaltungsrechtsprofessor Markus Schefer, Basta-Grossrätin Tonja Zürcher und Marcel Schweizer, Präsident des Gewerbeverbands. Alleine im letzten Jahr gab es 275 Demos. Im Vergleich dazu, waren es 2015 noch 85 Demos. Stephanie Eymann plädiert dafür, dass Basel "wieder in eine Ordnung kommt, bei der alle Anspruchsgruppen ihre Interessen" im Stadtraum leben können. Hier geht's zum Talk.
     
  • Geheimdienst hat keine Fehler bei "Basel Nazifrei" gemacht: Die Basler Staatsanwaltschaft hatte sich von der Aufsichtskommission anhören müssen, einseitig bei der Aufarbeitung der "Basel Nazifrei" Demo bzw. PNOS-Kundgebung vorgegangen zu sein. Was ist aber mit dem Geheimdienst, der ebenfalls an der Demo war und Teilnehmer*innen im Nachhinein identifiziert hatte? Die Aufsichtskommission habe keine Verstösse feststellen können, berichtet die bz.
Unterhaltungstipp: 
Seit 15 Jahren lädt der Riehener Wenkenhof Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft ein, um über aktuelles Zeitgeschehen in der Region und Schweiz zu debattieren. Diese Woche ist es wieder soweit. Am Donnerstag und Freitag wird im Wenkenhof über den Zustand unserer Demokratie diskutiert. Eingeladen sind etwa Barbara Lüthi, Redaktionsleiterin und Host der Sendung SRF Club, Juso-Präsidentin Ronja Jansen oder Sanija Ameti, Co-Präsidentin der Operation Libero. 

Mehr über den Event und die jeweiligen Abendprogramme erfährst du hier. 

Trotzdem hier noch kurz die Formalitäten: Die Podien finden am 2. und 3. Juni in der Reithalle im Wenkenhof (Riehen) statt. Um 19.30 geht's los. Der Eintritt ist gratis. 
Einen wunderbaren Dienstag wünsche ich dir. 

Herzlich,

Adelina
P.S.: Das Nützliche zum Schluss
Untersetzer sind zugegeben schrecklich spiessig, aber Wasserflecken und Kratzer auf dem schönen Holztisch mag ich noch weniger. Nur wer denkt schon daran, ständig einen Untersetzer unters Glas zu legen. Ich hab's versucht und musste natürlich  einsehen, dass Tische nun mal irgendwann Gebrauchsspuren bekommen. Die lassen sich aber offenbar retuschieren, ohne gleich die schweren Werkzeuge hervorzuhieven und die komplette Schönheitsbehandlung mit Schleifmaschine und Öl durchzuführen. Walnüsse tun's bei kleineren Flecken und Kratzern auch. Dafür die zu behandelnde Stelle mit einer Walnuss einreiben, ein paar Minuten einwirken lassen. Und gut ist. Selbst probiert habe ich's noch nicht. Dafür andere Menschen in diesem Internet, die die Wirkung bestätigen:  Dein Holzmöbeli oder Tisch sieht danach schon nicht aus wie neu, aber besser als vorher. Dafür hat die Walnuss definitiv ein Krönli verdient. 
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