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Der nächste Schritt für Ada Health!?
Ada Health zählt zu den innovativsten Vorreitern im deutschen Digital Health Markt - mit einer globalen Präsenz. Seit 2011 bietet das Berliner Startup einen KI-gestützten Symptomchecker namens "Ada" an und kann Patient:innen (und Ärzt:innen) helfen bessere Entscheidungen zu treffen. Aus unserer Sicht hat Ada das Potenzial den Patientenpfad in vielen Bereichen grundlegend zu verändern! So könnten wir in Zukunft einen intelligenten Algorithmus, wie den Ada Chatbot, zu Symptomen oder Medikamenten befragen, bevor wir zu Ärzt:innen oder in die (Online-) Apotheke gehen. Je mehr Daten über die Jahre gesammelt und ausgewertet werden, desto akkurater und effektiver wird der Algorithmus. Heute hat Ada bereits über 23 Millionen Symptomanalysen durchgeführt und vereinfacht weltweit den Zugang zur Gesundheitsversorgung - auch in Ländern mit schwächeren Infrastrukturen. In einer Series B Finanzierungsrunde hat das Team nun EUR 74 Millionen eingesammelt, um die in der App verwendeten Technologien weiterzuentwickeln und global stärker zu expandieren - Fokus soll hierbei der US-Markt werden.
Partnerschaft im Pharma-Bereich
Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von Leaps by Bayer, der Impact-Investment-Einheit des Pharma-Giganten Bayer AG. Aber nicht nur Ada soll von dem großen Investment profitieren, Bayer und Ada planen eine strategische Partnerschaft einzugehen. Dr. Jürgen Eckhardt von Bayer sieht „Investitionen in bahnbrechende Technologien, die den digitalen Wandel im Gesundheitswesen voranbringen als einen strategischen Meilenstein sowohl für Leaps by Bayer als auch für den Gesundheitsbereich im Ganzen”. Bayer geht damit keinesfalls erste Wege im Bereich Digital Health (siehe Bayer G4A), dennoch ist eine strategische Partnerschaft ein großer Schritt hin zur Patientenzentrizität und eine neuartige Kooperation für den Konzern. Das Verständnis von Kundenbedürfnissen und datengetriebenen Prozessen sind auch in der pharmazeutischen Forschung und Vermarktung ein kritischer Erfolgsfaktor. Der "Beyond the Pill"-Ansatz bezieht in den Therapieerfolg auch Faktoren wie z.B. Lebensumstände, Lifestyle und Convenience ein. So werden neben dem Medikament ergänzende (digitale) Services aufgebaut, welche die Medikamentenadhärenz steigern, Ängste und Risiken mildern oder Informationsasymmetrien in der Therapie auflösen. Daten - und davon hat Ada viele - spielen in der gesamten Wertschöpfungskette eines forschenden Pharma-Unternehmens eine wesentliche Rolle. Die Absprachen zur Partnerschaft laufen aktuell noch. Ob Ada in Zukunft also Medikamentenempfehlungen direkt aus der App geben wird bleibt noch abzuwarten.
Fazit: Für uns ist es völlig klar, dass eine Lösung wie Ada in Zukunft ein essentieller Bestandteil der Gesundheitsversorgung sein wird. Nachdem es etwas still um das Startup geworden war, freuen wir uns umso mehr, dass Ada nun ein beachtliches Funding einsammeln konnte, um weiter zu machen. Gleichzeitig fragen wir uns wie die Entwicklungen in Deutschland aussehen werden: Wie kommt eine derart wichtige Lösung in die Regelversorgung? Wie können Ärzt:innen erreicht werden, um mit den Daten und Analysen bessere Entscheidungen zu treffen? Die Expansion in den USA überrascht niemanden - dort hat das Startup bessere Chancen Geld zu verdienen. Auch die Partnerschaft mit einem Pharma-Giganten überrascht nicht - aus dem gleichen Grund. Wir sind jedenfalls gespannt was Ada in den nächsten Monaten mit dem neuen Funding machen wird!
Eure Luisa Wasilewski
Digital Health Expert @Brainwave
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