Wie gewohnt findest Du hier unser zweiwöchentliches Briefing zu den aktuellen Themen aus der Digital Health Szene!
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Drei Neuzugänge bei den DiGAs
Nach der Aufnahme von optimune am 14. Juli 2022 war es einige Zeit ruhig im DiGA-Verzeichnis des BfArM. In den letzten Wochen wurden dafür gleich drei neue DiGAs aus unterschiedlichen Indikationsbereichen vorläufig aufgenommen. Wir möchten Euch die Neuzugänge kurz vorstellen:
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re.flex: Mithilfe einer App und zwei Sensoren sollen Patient:innen mit Gonarthrose eine angeleitete und kontrollierte Sport- und Bewegungstherapie zur Verfügung gestellt bekommen. Gonarthrose ist eine degenerative Erkrankung des Kniegelenks, welche mit einer Zerstörung des Gelenkknorpels einhergeht. Durch die Bewegungssensoren gibt re.flex unmittelbares Feedback zu der Ausführung von physiotherapeutischen Übungen in der digitalen Gesundheitsanwendung. (DiGA-Verzeichnis)
Endo-App: Das Angebot der Endo Health GmbH bietet Frauen mit Endometriose eine multimodale Unterstützung. Bei einer Endometriose breitet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter aus. Sie zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und äußert sich z.B. durch Bauchschmerzen und Zyklusunregelmäßigkeiten. Durch die Endo-App sollen Frauen beim Selbstmanagement unterstützt werden und ihre Lebensqualität dadurch erhöht werden. Dies wird u.a. durch ein Symptomtagebuch, wissensvermittelnde Elemente und validierte Fragebögen erreicht. (DiGA-Verzeichnis)
sinCephalea: Die digitale Gesundheitsanwendung der Perfood GmbH ist eine leitliniengerechte Migräneprophylaxe, welche Patient:innen in einer 12-wöchigen Anwendungsphase schrittweise an ernährungsmedizinische Erkenntnisse heranführt und eine Lebensstilveränderung unterstützt. Auf der Grundlage individiueller Blutzuckerreaktionen auf Nahrungsmittel werden personalisierte Empfehlungen für eine niedrig-glykämische Ernährung gegeben. Diese Empfehlungen werden um Lektionen zu u.a. Migräne, Ernährung und Stressreduktion ergänzt. (DiGA-Verzeichnis)
Im Kontrast zu den drei Neuzugängen stehen leider vier "Streichungen" aus dem Verzeichnis. Dazu gehören Lösungen von M-sense, Mika, Rehappy und zuletzt ESYSTA. Dem Hersteller von M-sense drohen nun sogar hohe Rückzahlungen.
Fazit: Einerseits sehen wir es als positive Entwicklung, dass stetig neue Indikationen durch die DiGAs abgedeckt werden können. Anderseits zeigen die gestrichenen DiGAs, dass die Anforderungen der Zertifizierung stark gestiegen sind und vorläufig aufgenommene DiGAs noch lange nicht auf der sicheren Seite sind.
Euer Keanu Forthmann
Digital Health @Brainwave
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PRESSESCHAU
Mental Health
Das Hamburger Startup Sympatient will eine digitale Klinik für Angsterkrankungen aufbauen. Mehr ~3 min
Innovationen
IBM eröffnet „IBM Health Industry Lab“ zur Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsideen im Gesundheitswesen. Mehr ~3 min
Gesundheitsdaten
Über das Deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) können Forschende Daten aller deutschen Universitätskliniken für Forschungszwecke anfragen. Mehr ~5 min
Medikationsmanagement
Mit „Adam“ führt die BARMER in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ein digital gestütztes Medikationsmanagement ein. Mehr ~3 min
Telemedizin
Der G-BA startet das Innovationsfondsprojekt „Sichere Geburt“ zur besseren Versorgung von Risikoschwangeren und kranke Neugeborenen in ländlichen Regionen. Mehr ~5 min
Intelligente Algorithmen
Die Software von Overjet erkennt Zahnerkrankungen und erstellt Röntgenbilder mit Einfärbungen. Mehr ~3 min
Diagnostik
Mit Hilfe der „Snorefox“-App von Diametos soll Schnarchen schneller erkannt und behandeln werden. Mehr ~3 min
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International
Tech-Gigant
[US] Google launcht die neue Pixel Watch mit Herzfrequenzmessung, Schlafüberwachung und Fitnessfunktionen. Mehr ~3 min
[US] Google und Fitbit führen mit „Device Connect for Fitbit“ ein neues Cloud-Analysetool ein, das Wearable-Daten für Krankenhäuser nutzbar machen soll. Mehr ~5 min
Telemedizin
[FR] Patient:innen müssen für virtuelle Sprechstunden künftig wieder Zuzahlungen i.H.v. 30 Prozent der Kosten leisten. Mehr ~1 min
Intelligente Algorithmen
[GB] Ein Sehtest kann in Kombination mit Machine Learning das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen. Mehr ~5 min
[US] Durch neue Leitlinien erweitert die FDA die Regulierung von Medizinprodukten zur intelligenten Entscheidungsfindung. Mehr ~5 min
Online-Apotheke
[NL] Shop Apotheke erwartet im dritten Quartal zum ersten Mal in diesem Jahr eine positive operative Gewinnmarge. Mehr ~3 min
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REGULARIEN
Erste Krankenkasse führt Online-Authentifizierung per Personalausweis ein
Die Versicherten der pronova BKK können sich nun mit dem neuen Personalausweis (nPA) für die Nutzung der Kassen-App registrieren und somit bisherige aufwändige Post-Ident-Verfahren und PIN-Briefe umgehen. Künftig sollen auch die Authentifizierungen für ePA und eGK über dieses Verfahren laufen. Mehr
eRezept-Einlösung über eGK könnte sich verzögern
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Ulrich Kelber, und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnen die gematik vor unberechtigten Zugriffen, die die Übermittlung von eRezepten über die eGK mit sich bringen könnte. Helfen könnte die zur eGK zugehörige PIN, über die aktuell nur sehr wenige Versicherte verfügen. Eine Verzögerung der Einführung könnte dazu führen, dass Ärzt:innen aus der Einführung aussteigen. Die KV Westfalen-Lippe unterstütze das eRezept-Projekt nur, wenn Versicherte binnen drei Monaten Rezepte über ihre eGK einlösen können. Mehr
Erste Behörte startet eAU für Arbeitgeber
Durch eine selbst entwickelte digitale Schnittstelle zur GKV kann die Thüringer Landesverwaltung digitale AU-Daten ihrer Beschäftigten direkt von der Krankenkasse erfassen. Gesetzlich verpflichtet sind Arbeitgeber dazu erst ab Januar 2023. Mehr
Apothekenkammer erzielt Unterlassungserklärung von Wellster Healthtech Plattform
Die Apothekenkammer Nordrhein (AKNR) ging gegen die Plattform „mysummer.de“ vor, weil diese aufgrund von Werbung für Notfallkontrazeptiva und dem Versand solcher Arzneimittel gegen das Heilmittelwerbegesetzt (HWG) verstößt. Die Website gehört zur Münchner Wellster Healthtech Group GmbH und bietet niederschwellige telemedizinische Angebote im Bereich Frauengesundheit an. Mehr
gematik beginnt wissenschaftliche Befragung zum eRezept
Seit dem 04. Oktober können Versicherte, Praxen und Apotheken an der Wissenschaftlichen Evaluation (WEV) der gematik teilnehmen. In der offenen Befragung sollen Erfahrungen mit dem eRezept erfasst werden. Adressiert werden auch diejenigen, die das eRezept bislang noch nicht genutzt haben. Teilgenommen werden kann noch bis zum 19. Oktober. Mehr
Erarbeitung der BMG-Digitalisierungsstrategie ist in vollem Gange
Am Dienstag (11.10.) fand das siebte von acht Fachforen des Bundesministeriums für Gesundheit statt. Unter dem Thema „Technologien und Anwendungen“ fanden sich Expert:innen verschiedener Akteursgruppen aus dem Gesundheitswesen und der Pflege zusammen, um Ideen für die Versorgung zu entwickeln. Mehr
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FINANZIERUNGSRUNDEN / M&A
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Finanzierungsrunden (KW 40-41)
Deutschland |
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Patronus Group
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Wearable
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€27M (Series A)
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Smartwatch für Senior:innen mit Notruffunktion… |
Sympatient
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Mental Health
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€7,5M (Series A)
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Digitale Therapie für psychische Erkrankungen mit Virtual Reality-Technologie… |
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International |
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Grow Therapy
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Mental Health
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$75M (Series B)
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Anbieter für Praxisverwaltungs-systeme… |
Brave Health
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Mental Health & Sucht
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$40M (Series C)
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Virtuelle Therapie, Psychiatrie und Medikationsmanagement… |
Rippl Care
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Mental Health
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$32M (Seed)
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Tools zur Versorgung bei neurokognitiven Erkrankungen… |
InStride Health
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Mental Health
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$26M (Venture Round)
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Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Angst- und Zwangsstörungen… |
Doccla
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Telemedizin
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£15M (Series A)
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Fernüberwachung von Patient:innen für Klinker… |
Alleva
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Mental Health & Sucht
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$12M (Series A)
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EMR- und Workflow-Management-Lösung für den Bereich Verhaltensmedizin… |
Acurable
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Schlaf
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$11M (Series A)
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Heimtest-Tool zur Erkennung von Schnarchen… |
Kahun
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Intelligente Algorithmen
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$8M (Seed)
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Chatbot zur Symptomerfassung und Entscheidungshilfe… |
Index Health
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Telemedizin
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$6M (Seed)
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Anbieter virtueller und personalisierter Medizin… |
Sonara Health
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Sucht
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$3M (Seed)
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App für Fernüberwachung, Dosierung und Opioidmanagement… |
Hume AI
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Maschinelles Lernen
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$3M (Venture Round)
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Tools zum Verstehen natürlicher Sprache für die klinische Forschung… |
medudoc
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Patienten-information |
€2M (Seed)
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Digitale Patientenaufklärung… |
Vincere Health
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Sucht
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$1,75M (Seed)
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Anreiz-, Biofeedback- und Coaching-Plattform zur Rauchentwöhnung… |
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M&A |
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PatientPoint
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Diagnostik
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N.A.
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Kauft Rendia, einen Anbieter für technologiegestützte Point-of-Care-Lösungen… |
Sanacorp
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Pharma
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N.A.
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Kauft Anteile von Aponia, einem Botendienst-Anbieter für Apotheken… |
Prime Global
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Pharma
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N.A.
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Kauft earthware, eine Agentur für digitale Gesundheitsversorgung und Technologie… |
Francisco Partners
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Investmentfirma
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N.A.
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Kauft Bswift, einen Anbieter für Technologie- und Serviceangebote in den Bereichen Sozialleistungen und Gesundheitsversorgung… |
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Funds |
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Andera Life Sciences
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Life Science
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€456M
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Fokus auf innovative Therapeutika und medizinische Technologien und Europa und den USA… |
Hauptquellen: Deutsche Börse Venture Network, Finsmes, TechCrunch, mobihealthnews
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Digital Health VC-Funding für Deutschland und Europa in Q3
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Wir haben für Euch wieder das wichtigste zu den VC-Fundingrunden aus der Digital Health Szene für das dritte Quartal 2022 zusammengefasst!
📉 Das Finanzierungsvolumen sinkt in Deutschland in Q3 2022 auf etwa $ 89 Mio. und liegt damit ca. 40 % unter dem Volumen des vorherigen Quartals.
🚀 Die größte Finanzierungssumme sammelte die digitale Versicherung ottonova in einer Series F ein. Danach folgt auf dem zweiten Platz der Apotheken-Botendienst CURE, welcher sich als neuer Player in einem umkämpften Markt platziert.
🇪🇺 In Europa zeichnet sich ein ähnliches Bild wie in Deutschland ab: Das Fundingvolumen sinkt zum vorherigen Quartal um etwa 8 % auf etwa $ 978 Mio. Die großen Runden von Kry, Cera und der Zur Rose Group machen rd. 47 % des europäischen Gesamtfundings in Q3 aus.
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Digitaler Medikationsplan soll Arzneimitteltherapie transparenter und sicherer machen
Im Oktober veröffentlichte das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung den „Arzneimittelreport 2022 – Arzneimitteltherapie 2025. Sicher. Digital.“, der ein Konzept für eine erfolgreiche digitale Unterstützung der Arzneimitteltherapie vorlegt.
Seit Anfang 2022 sind gesetzliche Krankenkassen verpflichtet, ihren Versicherten einen elektronischen Medikationsplan (eMedikationsplan) zur Verfügung zu stellen. Derzeit müssen Praxen und Versicherte diese Daten jedoch manuell in der ePA erfassen.
Für die Verordnung und Abgabe eines Arzneimittels ist es notwendig, dass sowohl Ärzt:innen als auch Apotheker:innen alle Informationen zur/zum Patient:in vorliegen. Unterstützung bieten würde eine automatisierte digitale Arzneimittel-Dokumentation, wie ein digitaler Medikationsplan, der diese Informationen in Echtzeit bereitstellen könnte.
Warum ist ein digitaler Medikationsplan notwendig? Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden Versicherte durchschnittlich...
- von Ärzt:innen aus 21 verschiedenen Praxen behandelt
- 76 Arzneimittel-Rezepte verschrieben
- 20 verschiedene Wirkstoffe verordnet
Welche Potenziale hat ein digitaler Medikationsplan?
- Vermeidung von Wechselwirkungen aufgrund fehlender Übersicht über die Gesamtmedikation bei Verordnung
- Bei ambulanter und stationärer Aufnahme haben Krankenhäuser einen Überblick über die Gesamtindikation von Patient:innen
- Effektiveres Risikomanagement bei Arzneimittel-Produktionsfehlern
Den gesamten Report sowie drei vom Innovationsfonds geförderte Modellprojekte zum digitalen Medikationsmanagement findet Ihr hier.
Happy reading! :)
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