Wie gewohnt findest Du hier unser wöchentliches Briefing zu den aktuellen Themen aus der Digital Health Szene!
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Die letzte Meile: Medikamente mit Uber nach Hause
In Zeiten der Pandemie ist das Angebot und die Nachfrage nach digitalen medizinischen Services enorm gestiegen. Von der Krankschreibung via Telefon, über die Videosprechstunde, bis hin zur digitalen Corona-Stresstherapie. Hinzukommen die Rekordumsätze der Online Apotheken - die Zur Rose Gruppe kommunizierte 9% Wachstum und 1,3 Mrd. EUR Umsatz in 2020 ( Mehr). Trotzdem sind wir, zumindest in Deutschland, noch weit weg von einer umfassenden (E2E) digital-gestützten Kundenerfahrung.
Schauen wir auf den Patientenpfad des klassischen Hausarzt-besuches. Den Patient:innen werden zwar punktuell medizinische Leistungen rein digital und komfortabel angeboten aber sobald z.B. die Videokonsultation abgeschlossen ist, bleibt das Problem des fehlenden eRezeptes und der Abholung der Medikamente in der nächstgelegenen Apotheke. Der Aufholbedarf zu anderen Industrien erscheint aus Kundensicht manchmal lächerlich, wenn es im E-Commerce (Amazon), Banking (N26) und Mobility (Lieferando, Uber) doch so leicht vorgemacht wird. Kein Wunder, dass sich industriefremde, aber technologienahe Marktführer weiter im Gesundheitsmarkt ausbreiten. Uber hat sich dabei die sogenannte "Last Mile" des digital-gestützten Hausarztbesuches vorgenommen. Ihre Fahrer liefern seit Mitte 2020 Medikamente direkt vor die Tür der Kund:innen. Natürlich reagiert Uber hier auch auf die enorm einbrechenden Umsätze in ihrem Mobility-Segment (-50%) aber das mit Erfolg - der Lieferservice-Bereich ist im letzten Jahr um 130% gewachsen.
Diese Woche gab Uber Health eine neue Partnerschaft mit dem eRezept-Startup ScriptDrop bekannt, um das Lieferangebot von verschreibungspflichtigen Medikamenten, von einigen Städten, auf 37 amerikanische Staaten auszudehnen. Uber's langfristige Strategie zielt dabei auf medizinische Transportdienstleistungen ab, die nicht durch einen Notfall bedingt sind. Uber war im August erstmals durch eine Kooperation mit NimbleRx in die Medikamentenlieferung eingestiegen, da die Pandemie zu einem Anstieg der Nachfrage nach derartigen Services führte. Mit diesem neuesten Angebot mobilisiert Uber Hunderttausende von Fahrern, die nun über ScriptDrop für Apotheken zugänglich sind. ScriptDrop ist eine Third-Party Technologieplattform, die Patient:innen und Apotheken mit Kurieren im ganzen Land verbindet und zahlt Uber für die Kosten einer jeden Lieferung. Doch Uber ist nicht das einzige Unternehmen, welches die "last mile" für sich beanspruchen möchte, die Drogerie-Ketten CVS Health und Walgreens bauen seit Jahren ihre Lieferdienste aus. Zum Schluss darf man Amazon nicht vergessen, die schon längst eine funktionierende In-House-Logistik täglich stemmen.
Was macht Deutschland? Wir setzten aktuell bezüglich der "last mile" auf die Stärkung der Botendienste der Apotheken. Ein guter logistischer Ansatz - jedoch kaum digital gestützt und längst nicht für die Masse tauglich. Wir sind gespannt, welcher Mobility-Player sich in Deutschland in dieses Wasser wagen wird!
Eure Luisa Wasilewski
Digital Health Expert @Brainwave
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Deutschland
ePA
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International
Medikamentenlieferung
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Notfalldatensatz und eMedikationsplan der eGK stoßen auf Zustimmung
In einer drei- bis fünfmonatigen Testphase wurde die Akzeptanz und Praxistauglichkeit des Notfalldatensatzes und des eMedikationsplanes auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) untersucht. Im Auftrag der gematik hat das IGES Institut die Ergebnisse nun ausgewertet. Der Testlauf hat ergeben, dass die untersuchten Anwendungen von Ärzt:innen und Patient:innen gut angenommen werden. Mehr
Bundesdatenschutzbeauftragter fordert Nachbesserungen bei der ePA
In seinem kürzlich vorgestellten 29. Tätigkeitsbericht hat der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Ulrich Kelber einen sorgfältigeren Umgang mit der Gesetzgebung rund um die Pandemie angemahnt. Besonders kritisierte er, dass neben dem beratungsintensiven Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG) gleich drei Pandemiebekämpfungsgesetze auf den Weg gebracht wurden. Mehr
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Mika - die neu zertifizierte DiGA in dieser Woche
Zum Ende der letzten Woche wurde die 12. DiGA vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen und im offiziellen DiGA-Verzeichnis gelistet.
Mika unterstützt Krebspatient:innen bei ihrer Behandlung mit Informationen und einer personalisierten Therapiebegleitung. Über eine App finden Patient:innen praktische Tipps und Expertenwissen zu allen Themenfeldern, die bei einer Tumorerkrankung wichtig sind. Zusammen mit führenden Onkologen, Psychoonkologen und Krebsforschern an der Charité und weiteren Einrichtungen hat Mika Empfehlungen zur Förderung der Gesundheit und Lebensqualität entwickelt. Mit täglichen Check-Ups, Expertenwissen aus einer Hand und Übungen für die mentale Gesundheit begleitet die Mika-App Krebs-Patient:innen über ihre gesamte Behandlung.
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Bildquelle: Mika Webseite
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FINANZIERUNGSRUNDEN / M&A
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Deutschland
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Plusdental
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Zahnmedizin
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€35M (Venture Round) |
Digital-gestützte Anfertigung von Zahnschienen… |
International |
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Ro
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Digitale Plattform
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$500M (Series D)
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Digitale Gesundheitsplattform mit Angeboten von ärztlicher Beratung bis zur Lieferung von Medikamenten… |
Cityblock Health |
Gesundheits-dienstleister |
$192M (Series C)
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Gesundheitsdienstleister für Medicaid-Begünstigte… |
Crossover Health |
BGM
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$168 (Series D)
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Gesundheitsdienstleister mit Fokus auf Arbeitgeber… |
Ginger
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Mentale Gesundheit
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$100M (Series E)
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Plattform für mentale Gesundheit mit therapeutischer Behandlung und Coaching… |
Manual
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Männergesundheit
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$30M (Series A)
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Behandlung von männerspezifischen Gesundheitsproblemen… |
AppliedVR
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VR Therapie
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$29M (Series A)
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Anbieter und Entwickler von VR-gestützten Therapien… |
Better Health
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Online Shop
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$3,5M (Seed)
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Online Shop für medizinischen Heimbedarf… |
Buddy Healthcare
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VBHC
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$2M (Seed)
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Die BuddyCare-Plattform automatisiert die Vorbereitung von Patienten auf ihre Behandlung… |
Hauptquellen: Deutsche Börse Venture Network, Finsmes, TechCrunch
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Im vergangenen Jahr beschleunigte die COVID-19-Pandemie die Umstellung auf digitale Gesundheitslösungen und führte zu beispiellosen Investitionen im Digital Health Bereich. Und auch in dieser Woche zeigen Digital Health Startups rekordverdächtig hohe Finanzierungsrunden. Allein die sechs größten Runden aus unserer Finanzierungsübersicht (s. oben) kommen auf insgesamt über 1 Mrd. Dollar und das Startup "Ro" macht davon etwa die Hälfte aus.
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Digitale End-to-End Primärversorgung mit Ro
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In einer "Series D"-Runde hat das Startup $500 Mio. zu einer Bewertung von $5 Mrd. gesammelt. Ro ist ein Healthcare Unternehmen aus New York, welches ein patientenzentriertes Gesundheitssystem aufbaut. Die vertikal integrierte Primärversorgungsplattform von Ro bietet ein personalisiertes, umfassendes End-to-End (E2E) Gesundheitserlebnis von der Diagnose über die Lieferung von Medikamenten bis hin zur laufenden Versorgung. Mit einem landesweiten Anbieternetzwerk, einer Schnittstelle zu In-Home-Service-Anbietern und Apotheken-Vertriebszentren verbindet Ro Telemedizin-, Diagnose- und Apothekendienste nahtlos, um eine qualitativ hochwertige und preiswerte Gesundheitsversorgung ohne Versicherungsbedarf bereitzustellen. Seit 2017 hat Ro in fast allen US-Bundesstaaten mehr als sechs Millionen Besuche im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung ermöglicht.
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