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Es wird geimpft!
Das Infektionsgeschehen beruhigt sich derzeit stetig und die 7-Tage-Inzidenz ist am 25. Mai bundesweit sogar auf 58,4 ( RKI) gesunken. Am selben Tag haben in Deutschland bereits 40,8% der Gesamtbevölkerung eine Erstimpfung und 14,8% ihre Zweitimpfung erhalten. Aktuell werden also durchschnittlich 7 Personen pro Sekunde geimpft. Nach andauernden Phasen der Einschränkungen schauen nun viele hoffnungsvoll dem Sommer entgegen und im Juni soll der digitale Impfpass s nun kommen! Wir haben den aktuellen Stand für Euch zusammengefasst.
EU einigt sich auf COVID-19-Zertifikat
Nach langen Diskussionen hat das EU-Parlament sich in Brüssel nun auf die Einführung eines europaweiten COVID-19-Zertifikats geeinigt. Das Zertifikat enthält Angaben zur COVID-19-Impfung, Tests und überstandenen Corona-Infektionen und soll somit Reisen innerhalb der EU erleichtern. Zunächst muss die Einigung allerdings nochmals von allen Mitgliedstaaten der EU angenommen werden. Die einzelnen Länder müssen dann alle erforderlichen Daten für das Zertifikat digital zur Verfügung stellen. Wann das Impfzertifikat also in den einzelnen Ländern verfügbar sein wird, ist aktuell noch unklar. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) teilte Anfang der Woche mit, dass ein digitaler Impfnachweis voraussichtlich "in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals" bereitgestellt werden kann.
Wie kann das Zertifikat digital gespeichert werden?
Schon im März haben wir Euch darüber berichtet, dass das BMG den Technologiekonzern IBM, das Blockchain-Unternehmen Ubirch, sowie govdigital und Bechtle beauftragt, die App "CovPass" für einen digitalen Impfpass zu entwickeln. Nach der aktuellen zeitlichen Planung bleiben den Unternehmen nur noch wenige Monate zur Entwicklung der App. Dieser Zeitdruck lässt kritische Stimmen lauter werden: die Entwicklung sollte nicht auf Kosten der IT-Sicherheit durchgedrückt werden. Alternativ soll auch die Corona-Warn-App das Impfzertifikat speichern können. Wann wir in Deutschland das Impfzertifikat für Reisen ins EU-Ausland nutzen können bleibt noch fraglich.
Fazit: Der Aufbau einer digitalen Infrastruktur im deutschen Gesundheitswesen ist derzeit von Fristen, Kritik und dem Thema "Datenschutz" geprägt - der ePA und dem eRezept ergeht es nicht anders. Wir haben hier eine klare Meinung: fatale Sicherheitsmangel müssen ausgeschlossen werden, aber dennoch sollten wir starten - auch gern mit einem Minimal-Viable-Product (MVP).
Eure Luisa Wasilewski
Digital Health Expert @Brainwave
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