Chinesischer Tech-Gigant investiert in Doktor.se
Der chinesische Tech-Gigant
Tencent investiert EUR
29,5 Mio. in
Doktor.se. Die Funds nutzt der schwedische Videosprechstunden-Anbieter in Vorbereitung auf einen Börsengang und erweitert damit die Investitionsrunde aus Mai - in welcher bereits EUR
50 Mio. eingesammelt wurden. Damit hat Doktor.se insgesamt bereits über EUR 160 Milo. von Investoren erhalten. Der Deal ist gleich aus mehreren Gründen spannend - wir sagen Euch warum:
Nachhaltiges Vertrauen in die Videosprechstunde
Einerseits verdeutlicht das Investment den beständig wachsenden Trend rund um Tele-Health-Lösungen Auch wenn derartige Fundingsummen für den europäischen Markt sehr hoch sind, verblassen die Doktor.se-Runden neben der EUR
262 Mio.-Runde (Series D) des schwedischen Konkurrenten
KRY im April 2021. Nach nun über einem Jahr voller Schlagzeilen über den "Boom der Telemedizin" in der Pandemie und mittlerweile
eingependelten Nutzungszahlen, deuten wir die großen Fundingrunden als Zeichen des Vertrauens in die langfristige Relevanz und in den nachhaltigen Nutzen von telemedizinischen Lösungen. Videosprechstunden sind längst kein "Pandemie-Phänomen" mehr. Eine regulatorische Verankerung der unlimitierten Abrechenbarkeit, seitens des Gesetzgebers, würde den Weg der Videosprechstunden in die Versorgung sichern.
Internationale Investoren erobern Europa
Andererseits haben Startups wie Doktor.se,
Caresyntax,
Ada Health und
Kaia Health in diesem Jahr eines gemeinsam - riesige und für Europa bisher nicht gesehene Fundingsummen von internationalen Investoren. Der intelligente Assistent zur Symptomanalyse von Ada Health sammelte im Mai EUR
74 Mio. ein und die digitale Therapie bei Rückenschmerzen von Kaia Health sammelte im April EUR
65 Mio. ein. Die drei deutschen Startups erhielten vor allem von US-amerikanischen Investoren Funding, u.a. für die Expansion in den USA. Dort sind große Finanzierungsrunden wesentlich üblicher und wir freuen uns darüber, dass deutsche Digital-Health-Startups internationale Aufmerksamkeit erlangen. Gleichzeitig ist es enttäuschend, dass die deutschen Vorreiter sich perspektivisch auf internationale Märkte, anstatt auf den Heimatmarkt, fokussieren. Langfristig kann der europäische Markt nur wachsen, wenn Startups nicht zwangsweise auf den US-amerikanischen Markt expandieren müssen um eine attraktive Finanzierung zu erhalten. Das Investment von Tencent könnte darüber hinaus ein spannendes Statement sein da es bislang nur wenig Interesse von chinesischen Investoren für den deutschen Gesundheitsmarkt gibt.
Bald werden wir unseren Digital Health H1 Report veröffentlichen, wo Ihr einen detaillierten Überblick zu den Finanzierungsrunden des ersten Halbjahres erhalten werdet. Für alle die es nicht abwarten können gibt es eine Übersicht zu den Fundingrunden des ersten Quartals in unserem Q1 VC Funding
Report. Stay tuned!
Euer Brainwave Team