Hey, <<First Name>>.
Was machen eigentlich unsere Vorbilder den ganzen Tag?
Spricht ja nicht wirklich jemand darüber.
Alle tun immer so, als wäre Kunst ein großes Mysterium.
Von wenigen göttlich Auserwählten für die Heerscharen von Fans und für die Ewigkeit geschaffen…
Ohne große Anstrengungen aus dem Nichts geboren…
Einfach mal eben so hingerotzt…
Zack.
Ist es da.
Das Triptychon.
Oder das neue Album.
Oder der große Roman.
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Heinz Rudolf Kunze meinte einmal zu einem Journalisten, der Alltag eines Musikers sei wirklich sehr sehr langweilig und gewöhnlich.
Man sitzt einfach nur da und versucht, sich etwas aus den Fingern zu saugen.
Ron Spielmann wurde von einer Moderatorin gefragt, wie ein normaler Morgen für einen Gitarristen so aussehen würde.
Er trinkt erstmal seinen Kaffee. So wie jeder „normale“ Mensch eben auch…
Mark Tremonti steht um 7 früh auf und hilft seiner Frau mit den Kindern. Erzählt er…
Dave Mustaine bringt seine Kinder wohl auch zur Schule… wenn er nicht gerade wieder auf Drogen ist…
Stumpen wurde ebenfalls im Kindergarten gesehen…
Stumpen ist ziemlich klein…
Mmh…
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Na gut.
Und dann?
Victor Hugo gab der Haushälterin seine ganzen Sachen und schrieb nackt. Die Kleidung durfte ihm nicht eher wiedergeben werden, bevor er nicht sein neues Buch fertiggestellt hatte.
Mark Twain arbeitete in einem Gartenhaus, weit genug entfernt vom Haupthaus, um nicht gestört zu werden. Ein Klingel rief ihn zum Mittagessen.
Sartre hatte sich selbst dazu verpflichtet, den Vormittag in seiner Schreibstube zu verbringen. Er durfte alles machen… Kopfstehen, aus dem Fenster schauen, Rauchen… aber er durfte das Zimmer nicht verlassen. So zwang er sich zu Produktivität.
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Ein geschätzter Kollege meinte einmal, Gitarre spielen und Aufnehmen ist auch nur ein Handwerk.
Kann man also lernen.
Und mit einer Menge Fleiß und Arbeit wird man darin wirklich gut.
Ist eigentlich ein bisschen wie Maurern oder Tischlern.
Hast Du mal einem Malermeister bei der Arbeit zugeschaut?
Der klatscht die Tapetenbahnen in einem Tempo an die Wand, das grenzt auch an Zauberei.
Während du noch die eine Bahn mit Kleister einschmierst, steht der schon mit drei Rollen auf der Leiter und knallt die gleichzeitig ran.
Deswegen sind solche Typen mit einer 3-Raum-Wohnung auch an einem Tag fertig, während wir Normalos noch versuchen, den angetrockneten Kleber von gestern wieder flüssig zu bekommen…
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Also.
Vieles, was uns als Magie erscheint, ist nur Handwerk.
Großartig zwar, aber auch erlernbar.
Wenn man das erst einmal verstanden hat, ist es eigentlich ganz einfach.
Setz Dich hin und arbeite.
Easy.
Oder?
Na dann.
Ran an die Gitarre und los.
Werde auch ein Meister Deines Faches.
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